Gedanken zum Wochenspruch für die Woche 16.-22.9.2012
“Alle eure Sorge werft auf ihn, denn er sorgt für Euch.” 1. Petr. 5,7
Eine der wirklich befreienden Stellen unserer Bibel, eine Aussage unseres Herrn, die Hoffnung erzeugt.
Doch wir haben tatsächlich Grund zur Sorge und darin möchte dieses Bibelwort uns in diesem Wochenspruch ansprechen. Ob es die kleinen oder die großen Sorgen sind, die mein Leben beeinflussen, ob diese nur gefühlt groß oder wirklich existenziell sind, es sind Stationen in meinem Leben die es beeinflussen und verändern können.
Meine Sorgen oder die die über unseren Kirchturm hinausgehen, gehen in letzter Zeit in die Richtung, dass mein Tun und Verhalten Sorgen anderer erzeugen kann. Dass unsere Gesellschaft einen Lebens- und Verhaltensstil erzeugt, der wirklichen Grund zur Sorge macht. Mein Vorteil wird zum Nachteil für andere. Wenn ich gewinne, verliert jemand anderes, wenn es mir gut geht, kann dieses Verhalten wiederum schlecht für jemand anderen sein. Es sind nicht nur die großen Themen, in denen wir gefangen sind, sondern auch die vielen Kleinigkeiten. Jeden Tag kann ich mir diese Frage stellen: wo kaufe ich ein und hinterfrage ich wo meine preiswerten Lebensmittel und Kleidungen denn herkommen. Könnte ich auch eine alternative Fortbewegung wählen, auch wenn diese etwas unbequemer ist und länger dauert? Wie viel Energie verbrauche ich jeden Tag, die nicht notwendig ist und erzeuge damit Ungerechtigkeiten im Herkunftsland und unterstütze Diktaturen. Ist es mir klar, dass ich mit jedem Kilometer, den ich mit dem Auto fahre 150g Kohlendioxyd erzeuge, dass mit jeder erzeugten Kilowattstunde Strom über 500 Gramm Kohlendioxyd oder hochstrahlender Atommüll erzeugt wird, der erst in vielen tausend Jahren unbedenklich gelagert werden kann?
Sorge ich mich in meinem Alltag überhaupt noch um endliche Ressourcen, um Gerechtigkeit der Generationen, um die Umwelt oder ist es einfach eine Frage des Komforts, der Bequemlichkeit, vielleicht des Lebensstandards und des Status – vielleicht haben wir es uns verdient?
Diese Frage kann jeder Leser nur selbst beantworten, sorgen müssen wir uns jedoch alle machen, wenn wir so weitermachen wie bisher. Gott gibt uns klare Regeln, wie er sich unseren Umgang mit seiner Schöpfung inkl. den Menschen vorstellt, die Bibel ist voll von Aussagen darüber.
Und voller Aussagen ist sie aber auch mit Trost. Viele Alternativen gibt es, jedoch nicht alles können wir zum Guten verändern aber immer unseren Herrn im vertrauensvollen Gebet und uns selbst hinterfragen, ob unser Tun richtig ist. Wir als Christenmenschen haben den Blick über die Sorge hinaus: zum Trost. Unsere Sorgen werden immer wahrgenommen und gehört.
Carsten Bühlweiler