“Denn der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.” Luk. 19.10
Am 24.6. gedenken Juden, Christen und Muslime des Geburtstags von Johannes, dem Täufer. Sie erinnern sich dabei an den Mann am Jordan, wie er dort unerschrocken und direkt den Zeitgenossen ins Gewissen redete.
Seine Zuhörer, darunter auch Zöllner und Soldaten, gaben ihm Recht und fragten nach ihrer Taufe betroffen: „Was sollen wir den tun?“ Johannes gab eine klare Antwort: „Teilt, was ihr habt zum Leben – Nahrung und Kleidung – mit denen, die nichts haben. Sorgt für Gerechtigkeit, gebraucht nicht unnötig eure Gewalt, seid zufrieden mit eurem Sold!“
Johannes ist nicht konfliktscheu. Er sagt, was gesagt werden muss auch gegenüber dem ehebrecherischen König Herodes Antipas. Er verliert dabei seine Freiheit und später auch sein Leben. Aus dem Gefängnis lässt er durch Boten noch bei Jesus anfragen: „Bist du es, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten?“ In der Frage ist Enttäuschung und wohl auch Angriff verborgen.
Aber Jesus lässt sich dadurch nicht beunruhigen. Er ist mit Jesus verwandt, sozusagen ein richtiger Cousin, denn ihre beiden Mütter, Elisabeth und Maria, hatten schon gemeinsame Vorfahren. – Die beiden jungen Männer waren sich am Jordan begegnet, und Jesus wurde von Johannes getauft. Dieses Zeichen hat ihm den Rücken gestärkt für seinen weiteren Weg. Es hat heilende Kräfte in ihm wachgerufen, sodass er dem gefangenen Johannes mitteilen kann: „Es stimmt, was du hörst!“
Blinde sehen und Lahme gehen,
Aussätzige werden rein
und Taube hören.
Tote stehen auf,
und Armen wird das Evangelium
gepredigt. Und selig ist, wer
sich nicht an mir ärgert.“
Wolfgang Lampadius