„Einer trage des andern Last, so werdet Ihr das Gesetz Christi erfüllen.“ Gal. 6,2
Nach einem langen Gespräch, in dem uns ein guter Freund seine anspruchsvolle Entscheidungssituation geschildert hatte, in die er hineingeraten war, bat er uns zum Abschied: „Schließt mich doch in den nächsten Tagen in eure Gebete ein!“ Wie schön das ist – als Christen sind wir nicht nur für Gott und für uns, sondern auch füreinander da. Nach unserem Hausumbau weiß ich, wie viel einfacher eine Last sich trägt, wenn man sie zu zweit bewegt. Das gilt natürlich nicht nur für Zementsäcke und für Küchenschränke sondern auch für alle anderen Dinge, die uns im Alltag quälen. Wie oft erkennen wir im Umgang miteinander erst auf Nachfrage, dass seltsames Verhalten eines Mitmenschen durch große Lasten ausgelöst wird, die er zu tragen hat. Und wie nachhaltig verändert diese Erkenntnis unseren Umgang mit dieser Person. Und wie froh sind Menschen, denen man hilft, statt sie zu verurteilen. Wenn wir füreinander da sind, ist Gott bei uns.
Dies wirft zwei zentrale Fragen auf:
1) Nehme ich wahr, welche Lasten die Menschen in meinem Umfeld gerade zu bewegen haben und wie kann ich ihnen dabei helfen?
2) Welche Last habe ich selbst zu tragen und bin ich bereit, Hilfsbereitschaft anderer zu erkennen, sie gegebenenfalls auch mal einzufordern und Hilfe anderer auch zuzulassen?
Paulus spricht in diesem Zusammenhang auch vom „sanftmütigen Geist“, mit dem wir einander begegnen sollen und den ich Ihnen für Ihr Leben in dieser Woche von Herzen wünsche!
Felix Nübel