“Aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es.” Eph. 2,8

 

Was für eine Aussage! Was für eine Zusage! Was für ein Geschenk an uns alle!
Selig sind wir! Größtes Glück ist uns zuteil geworden! Wir sind gerettet, heil gemacht, uns wurde das beste Gut erworben und geschenkt!

Doch vorher musste ein anderes Urteil über uns Menschen gefällt werden, wie es von Paulus in den ersten beiden Versen des 2. Kapitels knallhart formuliert wird:
“Auch ihr wart tot durch eure Übertretungen und Sünden, in denen ihr früher gelebt habt nach der Art dieser Welt …” (Vers 1 und 2).
In wessen Augen waren wir die Toten und Verlorenen?
In den Augen des heiligen Gottes, der “reich ist an Barmherzigkeit. Der hat in seiner großen Liebe, mit der er uns geliebt hat, auch uns, die wir tot waren in den Sünden, mit Christus lebendig gemacht – aus Gnade seid ihr selig geworden -” (Vers 4 und 5).
“In Jesus Christus zeigt uns Gott seinen überschwänglichen Reichtum an Gnade durch seine Güte gegen uns” (Vers 7).
Der heilige und gütige Gott gibt sein Allerliebstes dran, um uns verlorene Geschöpfe zu retten. Er neigt sich zu uns herab, in dem er in Jesus Mensch wird  und für uns den Tod erleidet. In seiner Allmacht besiegt er durch Jesu Auferstehung Sünde, Tod und Teufel und schenkt uns durch Christus neues Leben. Ein Leben von völlig neuer Qualität, das heute schon und bis in Ewigkeit gelebt werden darf. Es ist ein Leben in Gemeinschaft mit ihm, dem dreieinigen Gott!
Das ist die Gnade, die uns zu Teil wird. Und wir, von Natur aus Sünder, sind völlig unfähig, auch nur einen klitzekleinen Beitrag zu leisten. Luther sagt: “Ohn all mein Verdienst und Würdigkeit”.
An diesem Punkt werde ich an das Gleichnis vom Verlorenen Sohn in Lukas 15 erinnert. Darin wird die Liebe des Vaters, die Gnade, die dem heimgekehrten Sohn gilt und das neue Leben, das er so völlig unverhofft und unerwartet geschenkt bekommt, eindeutig und klar beschrieben. Jesus erzählt diese Geschichte als unmittelbar Beteiligter, dessen größter Wunsch es ist, dass alle Menschen zum Vaterherzen Gottes umkehren und dieses Geschenk der Gnade annehmen.
Der Glaube, das tiefe Vertrauen in die Liebe Gottes und in Jesu Erlösungstat, ist wiederum Gnade und Geschenk und wird durch die Beschäftigung mit der Heiligen Schrift, durch Predigt und Sakrament genährt und gestärkt.
“Aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es.”
Was für eine Aussage! Was für  eine Zusage! Was für ein Geschenk an uns alle!
Lasst uns von Herzen Gott dankbar sein für seine Gaben und ihn mit unserem Leben ehren.

 

Ihnen, lieber Leser, eine gesegnete Woche Christa Vogt
Zum weiteren Nachdenken die Kernaussage der Lutherischen Theologie:
Solus Christus (allein Christus), sola gratia (allein aus Gnade), sola fide (allein durch den Glauben), sola scriptura (allein die Schrift)