„Denn bei dir ist die Vergebung, daß man dich fürchte.“  Ps. 130,4
Meine Gedanken beginnen zu kreisen, es ist mir etwas eingefallen, etwas längst vergessenes. Urplötzlich steht mein Versagen, meine Schuld wieder vor mir. Fragen tauchen auf, Gesichter. Hässliche Worte tönen in meinen Ohren. Unangenehme Erinnerungen klagen mich an. Sie fangen an zu kreisen. Wer kennt das nicht? Wohin mit den quälenden Vorstellungen und Gedanken?
In unserem Psalm ist der Beter genau in so einer Situation unterwegs, seine Schuld wird ihm sehr bewusst. Aus der Tiefe ruft er Gott den Herrn an, bittet ihn seine Stimme zu erhören und seine Sünden zu vergeben. Darauf wartet er. Darauf hofft er.
Der Ruf aus der Tiefe bekommt von Gott eine Antwort:  Ja, unser Gott nimmt die Schuld weg, löscht sie ein für allemal!
Weil Gott die Sünden nicht zurechnet, nicht festhält, sondern tilgt. Tilgen heißt nicht ungesehen machen, sondern bezahlen. Gott selbst wurde Mensch, durch Jesus Christus und bezahlte mit seinem Tod am Kreuz die Schuld der Welt, aber auch ganz konkret meine Schuld.
Diese Vergebung ist unheimlich befreiend und erlösend, und reist mich aus der Tiefe.
Für uns drückt dies ein Vers aus dem Lied „Anker in der Zeit“ sehr treffend aus:
Es gibt Versöhnung selbst für Feinde und echten Frieden nach dem Streit, Vergebung für die schlimmsten Sünden, ein neuer Anfang jederzeit. Es gibt ein ewges Reich des Friedens. In unsrer Mitte lebt es schon: Ein Stück vom Himmel hier auf Erden in Jesus Christus, Gottes Sohn.
Wir wünschen eine gute und gesegnete Woche.
Beate und Bernd Schiek